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Crucifice – an’s Kreuz mit ihm!

SchachfigurenBauernopfer ist beim Schach. Bischofsopfer ebenso. Wird doch der Läufer auf dem Schachbrett in verschiedenen deutschen Gauen gern als Bischof bezeichnet. Auch bei hiesigen Medien scheint Letzteres sehr gefragt. Denn aktuell betreiben sie alle Bischofshatz, wenngleich einige Postillen derweil angesichts einer sich klärenden Faktenlage im Fall des Limburger „Protzbischofs“ den Rückwärtsgang eingelegt haben.  „Wer da ohne Fehler, der werfe den ersten Stein“, heißt es nicht nur für Christenmenschen. Offenbar hat diese Benimmregel keine Bedeutung für Mediengestalter. Ob missliebiger Bundespräsident oder barocker Bischof, ist die mediale Kacke mal am dampfen, dann wird aus vollen Kesseln gekübelt. Ohne jedwede Rücksicht auf die menschliche Würde des Betreffenden.  Anstand war gestern! Investigativer Journalismus schließt den nicht aus. Das, was eine ganze Reihe von Meinungsmachern seit einiger Zeit an medialem Unflat verbreitet, hat indes mit Journalismus im weitesten Sinn nichts mehr gemein. „Schreiben Sie was ist!“ Dieses stringente Postulat des Publizistik-Professors Emil Dovifat ist alten Medienhasen heute noch im Ohr. „Schreiben Sie was ist, Ihre Meinung interessiert eigentlich Niemanden!“ Wie wahr! Denn die Meinung soll sich der Medienkonsument aufgrund einer seriösen Berichterstattung selber bilden! Wobei die Betonung auf seriös liegt. Also Faktenlage darlegen ohne jeglichen emotionalen Klimbim. Es gilt heute wie schon gestern: Kritik ja, dazu sind Medien da. Aber mit allem gebotenen Anstand und ohne die Persönlichkeit eines Betreffenden dauerhaft zu zerstören. Es sei denn, der gibt durch eignes, den Rahmen der menschlichen Würde weit überschreitendes Unrechtsverhalten hinreichend Grund dazu.

 

Man mag über die Chuzpe der Medien konsterniert sein, die ein einzelnes Faktum ohne Kenntnis weiterer Zusammenhänge zum Anlaß nehmen, Sensationsgeschichten zu fabrizieren. Man mag sich auch wundern, dass keiner der aktuellen Bischofsjäger erkennen mag, dass seine eilig dahin geworfenen Anschuldigungen eigentlich auf der gleichen Welle schwimmen, wie des Bischofs Eitelkeit: Man buhlt um Aufmerksamkeit und Anerkennung, indem man in die selbstgefällige Rolle des knallharten Kämpfers für Recht und Ordnung schlüpft. Und lässt sich dafür fürstlich bezahlen.

 

Bei weitem schlimmer stellt sich indes das Verhalten des deutschen Episkopats dar. Da ist nicht ein Monsignore aufgefallen, der christliches Mitgefühl gezeigt hätte. Gleich der medialen Jagdgenossenschaft sind sie über ihren Mitbruder Tebartz van Elst hergefallen oder haben zumindest eilfertig Abstand zu ihm gesucht. Brüderliche Gemeinschaft blieb da auf der Strecke, erst recht die christliche. Der Religionsphilosoph Søren Kierkegaard pflegte zu fragen: „Was hätte Jesus getan?“ Diese Fragestellung ist den deutschen Bischöfen offenbar wesensfremd. „Richtet nicht“, hatte jener Jesus gesagt. Was deutsche Mitraträger augenfällig nicht interessiert. Der Trierer Dampfplauderer Ackermann ließ bei Jauch heiße Luft ab. Es mochte ihm kein Wort des Mitgefühls über die Lippen gehen, kein „Wir wollen doch mal abwarten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen.“ Selbst Einfältige mochten aus seinem vordergründigen Verhalten schließen: hier gilt die Flucht nach vorne anzutreten, um ja nicht selbst in die Schusslinie zu kommen. Hat er denn was zu verbergen? Etwa das Bistumsvermögen von 84 Millionen ­ (dazu kommen 14 Wohnhäuser und 24 kirchliche ­Gebäude)? Oder seine Entdeckungsreisen fernab seiner Bistumsgrenzen? Bischöfe und Politiker dürfen das ja. Sie verlassen ihren Arbeitsplatz, um sich anderswo umzuschauen, wie’s dort gemacht wird. Nur sind die Verhältnisse zwischen hier und dort selten deckungsgleich. Und so bleiben die Reisen der Herrschaften das, was sie eigentlich sind: Lustreisen, um neue Welten zu entdecken.

AckermannsReinhard Marx Amtsvorgänger in Trier war Reinhard Marx. Auch ein Vielschwatz. Papst Ratzinger hatte ihn zu seinem Nachfolger in München erkoren und mit Kardinalshut die klerikale Erfolgsleiter hoch geschubst. Mit 27,6 Mio. ist sein Bistumsvermögen relativ gering. Dafür darf er allerdings königsgleich in einem feudalen Palais mietfrei residieren. Was er mit seinem monatlichen Gehaltsscheck von rund 12.000 Euro macht? Man weiß es nicht. Man darf indes davon ausgehen, dass er es nicht der Kirche spendet. Denn er weiß, die hat mehr als genug. Spenden überlässt er den  in die Jahre gekommenen Mütterchen, die Sonntag für Sonntag 2 Euro von ihrer 800-Euro-Rente für die Kollekte abknapsen. Mit Feiertagen und Beerdigungen zwischendurch bringt Großmutter  somit gut und gerne 100 Euro per annum auf das Kirchenkonto. Peanuts freilich für den Kardinals-Kapitalisten Marx, der ansonsten gern und viel über soziale Gerechtigkeit schwadroniert. Hat er seinem in’s mediale  Kreuzfeuer geratenen Limburger Amtsbruder zur Seite gestanden? Mitnichten. Seine Kritik an Tebartz van Elst war kurz aber deutlich. S’ist halt schwer, christliches Erbarmen zu zeigen. Auch für einen in royalem Purpur gewandeten Kardinal.  Und ein „Crucifice – an’s Kreuz mit ihm“ trifft allemal bei der Vielzahl der primitiven Schmalspurgeistern stets auf enthusiastische  Zustimmung. Hosiannah!

Jesus, dessen Kreuzigung gleichfalls ein tosender Mob vom Landpfleger Pilatus gefordert hatte, wäre gewiß seinem bedrängten Bruder beigestanden. Freilich brauchte er auch nicht zu fürchten, sich   rechtfertigen zu müssen, dass er mit Geld schlampert umginge. Er hatte ja keins. Die katholische Kirche in Deutschland hingegen mit ihren 27 Bistümern verfügt lt. Publizist Carsten Frerk über ein Vermögen von 170 Milliarden Euro! Sie ist Betreiber zahlreicher Wirtschaftsunternehmen und nach dem Staat zweitgrößter Arbeitgeber. Und wer sich über die stupide Qualität so manchen TV-Tatort-Krimis beklagte, der sollte wissen, dass der von der katholischen Kirche gedreht wurde, d. h. von einer ihrer vielen Firmen.

Trotz ihrer zahlreichen Unternehmen und Einkommensquellen hält die Kirche ständig beim Finanzminister den Klingelbeutel hin. Sie kassiert Zuschüsse, teilweise bis zu 100 Prozent, für von ihr betriebene Schulen, Kindergärten, Altenstifte, Krankenhäuser u.a. m. Selbstredend werden die Nutzer dieser Etablissements trotzdem zur Kasse gebeten. Umsonst ist schließlich nicht mal der Tod. Auch da kassiert die Kirche mit. Sie erhält weiterhin jährliche SäckelEntschädigungszahlungen für einstmals anno 1803 erfolgte Enteignungen. Im Laufe der Zeit dürften diese Zahlungen den Entschädigungswert um ein Vielfaches übertroffen haben, so dass selbst Papst Benedikt in Freiburg von einer dringenden Entweltlichung der Kirche sprach. Doch das war lediglich Fliegengesumm in bischöflichen Ohren. Wozu auf Geld verzichten, wenn die Politik so blöde ist, beständig Geldquellen so sprudeln zu lassen, wie es die kircheneigene Mineralwasserquelle „Adelholzener“ tut. Ob deren Gewinne in den kirchlichen Banken  . PaxBank oder Liga Bank gebunkert werden, die Risiken bei den kircheneigenen Versicherungen (Bruderhilfe, Ecclesia) abgesichert werden? Die Kirche schweigt dazu. Aber sonntags, in den Pfarrkirchen, da bittet sie laut um „dringend notwendige Spenden“ und lässt dieserhalb emsig den Klingelbeutel rundgehen. Der mit gut 60.000 Euro per annum dotierte Pfarrherr reibt sich darob fröhlich die Hände…                  

© FraJo Mahr, Okt. MMXIII

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